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Marianne Kochs erster Lyrikband sammelt Gedichte mit drei gro en
thematischen Schwerpunkten: zum einen Gedichte ber "die Dinge des
Lebens,"n mlich die Liebe und den Tod und das Scheitern und die
Lebenskrisen und die Hoffnung, zum anderen die Naturgedichte, in
denen der Rhythmus von Jahreszeiten und Menschenleben sich als die
einzige L sung f r die Gottverlassenheit der Welt anbietet. Eine
Todesphantasie im Gedicht "Das Ende" kommt beispielsweise als pr
chtiges Naturereignis daher: ..".wird der Duft der wilden Kamille
mich umhauen und ich werde ruhn." Die dritte Gruppe der Gedichte
ist mit dem Begriff "Zeitenwenden" berschrieben. Aus diesen
Gedichten spricht die Lebenserfahrung und der Lebenszweifel, auch
die politisch argumentierende Anklage der in den 50er und 60er
Jahren Geborenen. Im Gedicht "Die Enkel des Kriegs" hei t es:
"Geboren wurden wir in vollen T pfen umgeben von hungernden Augen,"
und sp ter: "Immer und immer beim Gang unter der Sonne ist da der
kalte Luftstrom durch die hungernden, hohlen Augen." In Gedichten
wie "Wiederaufbau," "Zeitenwenden," "Soldat und Kind," "Hiroshima"
h ren wir durch die Stimmen der "Kriegsenkel" die in Wahrheit
verstummten Kriegskinder, die ihr Trauma nicht verarbeitet, sondern
an ihre Kinder weiter gegeben haben. Doch: "MUSS ALLES SEIN," der
Titel des Leitgedichtes und des ganzen Bandes wendet den Blick aus
der Vergangenheit in die Zukunft und bringt innere Vers hnung mit
dem u eren Unfrieden - ohne ihn zu leugnen. Obwohl Marianne Koch in
"Absprache" Gott deutlich erkl rt, dass sie "zum Beten nicht
geeignet" sei, ist ihr"Muss alles sein" - ein geradezu tief religi
ses Mantra.
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